Er ist kaum zu übersehen: schon von weitem sieht und erkennt man neben der Terrasse des Hotels Sonnenhof einen gigantischen, stolzen und mächtigen, über sechs Meter großen Ritter. Handgearbeitet, geschmiedet und genietet aus Metall, wacht er, mit Argusaugen und einer großen Fahne in seinen Händen, über das Anwesen und schaut hinaus über Kressbronn und den blauen See.
Robert Manhardt fiel dieser handgefertigte Ritter in Miniatur bei einer Reise ins schöne Bunzlau in Polen auf. „Ich sah vor dem Eingang einer herrlichen Jugendstilvilla diesen rüstigen Knaben stehen. Mit einem Helm auf dem Kopf und einer Fahne in der Hand, deren zentrales Element eine Sonne darstellte. Mir war sofort klar, mein Sonnenhof braucht einen solchen Torwächter, eine Symbolfigur, die am See einzigartig sein wird, die ein sichtbares Erkennungszeichen für die Anlage darstellt. Das Ganze nur eine Nummer größer“, so der Investor und Inhaber.
Gesagt, getan: Robert Manhardt besuchte in den wilden Bergen zwischen Polen und Tschechien den Erschaffer des Ritters in seiner kleinen Künstlerschmiede und war sofort begeistert. „Ich gab die Figur in Auftrag, wobei ich mich versichern musste, dass sie der hohen Windlast auf der Aussichtsplattform neben der Terrasse auch standhält. Schließlich bildet sie mit ihren über sechs Metern eine enorme Angriffsfläche“, erklärt Robert Manhardt.
Was hat es aber mit der Fahne und der symbolischen Sonne darin auf sich? „Mein Gerüstbauer erzählte mir, dass eben genau diese Fahne der erste christliche König von Jerusalem sein Eigen nannte. Sein Leben lang war er bestrebt, den Glaubensfrieden zwischen Muslimen, Christen und Juden herzustellen. Somit kann diese Fahne auch als ökumenisches Zeichen gesehen werden. Sie symbolisiert den Gedanken des friedlichen Nebeneinanders. Unser Sonnenhof-Ritter steht somit für Kraft, Gerechtigkeit, Leben und Frieden, unabhängig jeglicher Konfession“.
Kurze Zeit später, nachdem der Ritter seinen Platz am Sonnenhof gefunden hatte, beschäftigte sich der Technische Ausschuss der Stadt mit dem Riesen. Das zuständige Baurechtsamt forderte nachträglich eine Baugenehmigung für den Sonnenhof-Ritter und die Steinmauer rund um das neue Hotel. Weil zunächst nur ein kleiner Weg auf die Hotelterrasse geplant war und nun eine Zufahrt für die Feuerwehr eingerichtet werden musste, sind eben diese Mauern dicker ausgefallen als ursprünglich vorgesehen.
Seither hat der Ritter (s)eine Heimat gefunden – ganz oben auf der Höhe Kressbronns auf dem Sonnenhof. Dort wird er auch seiner Aufgabe gerecht: Als Frieden bringendes Symbol bewacht er das Anwesen und die Menschen dort.
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